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Informationen und Unterlagen zur 4. Öffentlichen Sitzung

05.05.2022

Tagesordnung.pdf

Begrüßungsmappe.pdf

TAGESORDNUNG für die 4. Öffentliche Sitzung am 10.05.2022 "Leben mit psychischen Herausforderungen in Wien"

13:00 Uhr - 13:20 Uhr
Begrüßung

13:20 Uhr - 14:05 Uhr
Podiumsgespräch 1 „Erfahrungsberichte von Betroffenen“
Christopher Tupy – Genesungsbegleiter
Barbara Jagsch – Klientinnen– bzw. Klientenvertreterin beim Verein LOK - Leben ohne Krankenhaus
Oswald Föllerer – Obmann von Vienna People First und stellvertretender Vorsitzender der Wiener Monitoringstelle für die Rechte von Menschen mit Behinderungen

14:05 Uhr - 14:50 Uhr
Podiumsgespräch 2 „Expertinnen und Experten des VertretungsNetzes und der Psychiatrie“
Mag. Mario Thaler – Bereichsleiter Wien VertretungsNetz – Erwachsenenvertretung
MMag.a Valerie Baldinger – VertretungsNetz – Patientenanwaltschaft
Michaela Amering – Professorin und Oberärztin an der Abteilung für Sozialpsychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Wien

14:50 Uhr - 15:30 Uhr
Pause mit Buffet

15:30 Uhr - 15:40 Uhr
Präsentation Zeichenprotokoll über den 1. Teil der Sitzung

15:40 Uhr - 16:10 Uhr
Diskussion an Thementischen
1. Peerberatung in Wien
Moderation: Petra Derler und Stefan Prochazka

2. Home Treatment – Open Dialogue – Windhorse
Moderation: Viki Berger und Anastasia Perov

3. Behandlungsvereinbarung/Psychiatrische Patientenverfügung/Unterbringung
Moderation: Valerie Baldinger und Claudia Payrhuber

4. EX-IN/Ressourcenorientierung/Positives, das aus der Krankenhauserfahrung entstehen kann
Moderation: Peter Denk und Sabine Pieler

5. Konzepte von psychischer Erkrankung: Sicht von Erfahrungsexpertinnen und Erfahrungsexperten im Unterschied zur Sicht der Psychiatrie
Moderation: Andrea Häusler und Michaela Amering

6. Psychopharmaka – Reduktion
Moderation: Christopher Tupy und Matthäus Fellinger

16:10 Uhr - 16:40 Uhr
Präsentation der Ergebnisse der Thementische und Zusammenfassung sowie Schlussstatements der Moderatorinnen und Moderatoren

16:40 Uhr - 16:50 Uhr
Präsentation Zeichenprotokoll über den 2. Teil der Sitzung

16:50 Uhr - 17:00 Uhr
Abschlussmoderation und Schlussstatement der Gastgeberin

BEGRÜSUNGSMAPPE
HERZLICH WILKOMMEN zur 4. Öffentlichen Sitzung am 10.05.2022 "Leben mit psychischen Herausforderungen in Wien"

Die heutige Sitzung wurde von einer Arbeitsgruppe inhaltlich vorbereitet, die sich viele Gedanken zum Thema der Sitzung gemacht hat.

Hier bringen wir eine kurze Zusammenfassung von Forderungen von Erfahrungsexpertinnen und Erfahrungsexperten, die unserer Meinung nach das Leben von Menschen mit psychischen Herausforderungen verbessern könnten. Dieser Text soll eine Grundlage für die heutige Sitzung sein. Auf dieser Grundlage können wir gemeinsam weiterdenken!

Erfahrungsexpertinnen und Erfahrungsexperten weisen seit Jahren immer wieder auf Folgendes hin:

Bewusstseinsbildung
· Menschen mit psychischen Herausforderungen haben das Recht auf Selbstbestimmung.
· Sie haben das Recht auf gute und passende Lebensumstände und auf passende Behandlung.
Wir müssen daran arbeiten, dass diese Rechte bekannter werden.

Strukturelle Benachteiligung abschaffen - Chancengerechtigkeit fördern
· Unterstützung für Menschen mit psychischen Herausforderungen muss sich an die Bedürfnisse dieser Menschen anpassen. Zum Beispiel wäre es wichtig, dass es für diese Menschen Persönliche Assistenz gibt.
· Die medizinische Behandlung von Menschen mit psychischen Herausforderungen muss ebenso an die Bedürfnisse dieser Menschen angepasst sein. Zum Beispiel: Orientierung am Recovery-Konzept
· Im Bereich der Arbeit müssen Möglichkeiten geschaffen werden, wie Menschen mit psychischen Herausforderungen passende Unterstützung bekommen. Zum Beispiel muss es die Möglichkeit geben, Arbeitsplätze und Ausbildungen so zu gestalten, dass die psychische Belastung möglichst gering ist. Alle müssen Zugang zu Ausbildung und Arbeit haben.

Soziale Inklusion und Teilhabe fördern
· Menschen mit psychischen Herausforderungen müssen die Wahl haben, welche Unterstützung sie für sich als passend empfinden. Sie müssen auch wählen können, wo sie diese Unterstützung bekommen.
· Es müssen selbstbestimmte Wohn-Möglichkeiten geschaffen werden. Menschen mit psychischen Herausforderungen müssen selbst bestimmen können, welche Wohn-Möglichkeit für sie passend ist.

Zentrale Einbindung Betroffener fördern
· Die Mitsprache und die bezahlte Mitarbeit von ausgebildeten Peers muss in allen Bereichen selbstverständlich werden.
· Die Mitspracherechte von selbst Betroffenen müssen gesetzlich verankert werden.
· Die Notwendigkeit von Mitsprache und von Transparenz betrifft auch alle Schritte der medizinischen Behandlung.
· Menschen mit psychischen Herausforderungen müssen von Ärztinnen und Ärzten und anderen Verantwortlichen als gleichberechtigte Partnerinnen bzw. Partner verstanden werden.
· Sie müssen die Möglichkeit haben, umfassende Informationen zu bekommen. Zum Beispiel:
  · darüber, welche Behandlung sie erhalten und warum sie diese Behandlung erhalten
  · darüber, welche Dokumentation über sie geführt wird

Empfehlung zum Weiterlesen
Psychosoziale und sozialpsychiatrische Versorgung in Tirol – wohin? Eine Stellungnahme des Tiroler Monitoringausschusses zur Förderung, zum Schutz und zur Überwachung der Durchführung des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Folgende mitwirkende Personen haben uns Vorstellungstexte übermittelt: 
Christopher Tupy
Ich habe selbst Erfahrung mit einer psychischen Erkrankung und arbeite als Genesungsbegleiter. Dabei unterstütze ich Menschen, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben und begleite sie auf ihrem Weg der Genesung. Weiters setze ich mich für die Verbesserung der psychosozialen Versorgung ein.

Barbara Jagsch
Barbara Jagsch, 49 Jahre, Alleinerzieherin von 2 Söhnen. Langjährige Erfahrungen mit psychiatrischer Behandlung, sowohl in Wien als auch in Oberösterreich (Linz). Ich arbeite mit einer abgeschlossenen Ex-InAusbildung zur Zeit als Klientinnen- bzw. Klientenvertreterin beim Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus.

Oswald Föllerer
Oswald Föllerer arbeitet im Selbstvertretungs-Zentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sein Leitungs-Bereich ist politische Arbeit, Öffentlichkeits-Arbeit und Vernetzung. Er ist bei der Wiener MonitoringStelle Stellvertreter des Vorsitzenden. Er ist auch im Vorstand von Inclusion Europe.

Mag. Mario Thaler
Mario Thaler hat ein Studium der Wirtschaftswissenschaften absolviert und 14 Jahre in unterschiedlichen Positionen für Ärzte ohne Grenzen im In- und Ausland gearbeitet. Nach einem Studium im Bereich Menschenrechte hat er bei VertretungsNetz als Bereichsleiter für die Erwachsenenvertretung in Wien zu arbeiten begonnen.

MMag.a Valerie Baldinger
Ich bin seit Juni 2019 Patientenanwältin nach UbG in der Klinik Floridsdorf. Ich bin Juristin und Arabistin und befinde mich mitten in der Ausbildung zur Psychotherapeutin. In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit meinem Tierschutz-Hund und rudere auf der Donau. Zur Arbeit fahre ich am liebsten mit dem Fahrrad.

Prof.in Dr.in Michaela Amering
ist Professorin und Oberärztin an der Abteilung für Sozialpsychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Wien mit einem besonderen Interesse an den psychosozialen Aspekten der Situation von Menschen mit der Diagnose Schizophrenie und deren Familien und Freunden. Sie hat klinische und Forschungserfahrung auch in USA, UK und Irland und verfolgt seit vielen Jahren die internationale Entwicklung der Betroffenenbewegung und beschäftigt sich mit den ihrer Ansicht nach großen Chancen, die durch eine starke Betroffenenbewegung und eine trialogische Gestaltung der Psychiatrie entstehen. Sie ist Ehrenmitglied und Fellow des Weltverbandes für Psychiatrie sowie der Europäischen Gesellschaft und des Weltverbandes für Sozialpsychiatrie und Vorstandmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Sozialpsychiatrie, die ihr 2020 den Österreichischen Preis der Sozialpsychiatrie verliehen hat. 2021 erhielt sie von der Europäischen Psychiatrischen Gesellschaft EPA den Constance Pascal - Helen Boyle Preis, der Psychiaterinnen ehrt, die außerordentliche Verdienste für eine bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Europa erworben haben.

Petra Derler
- seit 2015 als EX-IN Genesungsbegleiterin tätig
- seit 2019 Obfrau der IdEE Wien, Interessenvertretung der Erfahrungsexpertinnen und Erfahrungsexperten für psychische Gesundheit. Das in der Peerausbildung erworbene professionelle Erfahrungswissen stelle ich sowohl Nutzerinnen und Nutzern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern psychiatrischer und psychosozialer Einrichtungen als auch in verschiedenen Gremien zur Verfügung.

Stefan Prochazka
- Obfrau Stellvertreter IdEE Wien,
- Ausbildung zum EX-IN Genesungsbegleiter und Zertifikatskurs Peers der Wohnungslosenhilfe,
- arbeitet als Ombudsmann beim Verein LOK - Leben ohne Krankenhaus.

Viki Berger
Viki Berger ist seit 2011 Mitarbeiterin bei Windhorse. Sie macht Basisbegleitungen und leitet Teams. Vor kurzem hat sie eine zweijährige Fortbildung in der Open Dialogue Methode abgeschlossen.

Anastasia Perov
Anastasia Perov ist Psychologin. Seit 2020 arbeitet sie bei Windhorse, übernimmt Basisbegleitungen und leitet Teams. Zusammen mit Viki Berger hat sie vor kurzem eine zweijährige Fortbildung in der Open Dialogue Methode abgeschlossen.

Mag.a Claudia Payerhuber
Ich bin Juristin und arbeite seit 2011 als Patientenanwältin für den Verein VertretungsNetz. Ich vertrete, berate und unterstütze Patientinnen und Patienten, die in der Psychiatrie zwangsweise - nach dem Unterbringungsgesetz - untergebracht sind oder waren. Meine Tätigkeit orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen der untergebrachten Patientinnen und Patienten. Ich setze mich für ihre Anliegen und Rechte gegenüber dem Krankenhaus und dem Gericht ein.

Dr. Peter Denk
Obmann von EX-IN Österreich, zertifizierter EX-IN Trainer Initiator und Organisator des ersten EX-IN Kurs in Österreich (2013). Gründung des Vereins EX-IN Österreich (2014). Trainertätigkeit seit 2016.

Sabine Pieler
Selber habe ich einige Jahre Erfahrungen mit wiederkehrenden psychischen Krisen gemacht. Nach der Ex-In Ausbildung bin ich seit 2017 im UK -Tulln als Genesungsbegleiterin auf der Erwachsenen Psychiatrie tätig. Ich arbeite recovery orientiert und im Sinne von Empowerment. Heute ist mir bewusst, dass der Beginn meiner persönlichen positiven Entwicklung mit dem psychischen Zusammenbruch begonnen hat.

Andrea Häusler
Ich bin von einer psychischen Erkrankung betroffen. Deshalb war ich von September 2005 bis Mai 2007 Klientin in der Persönlichen Betreuung des Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus. Seit ihrer Gründung im Mai 2007 bin ich für die Klientinnen- und Klientenvertretung des Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus tätig. Diese Aufgabe bereitet mir viel Freude und ist eine große Bereicherung für mich.

Harald Schön
Harald Schön ist Betroffener und ehemaliger Klient von Windhorse. Von 2016 bis 2017 absolvierte er die EX-IN Ausbildung zum Genesungsbegleiter und ist seitdem für den Verein LOK – Leben ohne Krankenhaus als EX-IN Mitarbeiter tätig, wo er unter anderem den Trialog mitgestaltet. Seit 2018 arbeitet er darüber hinaus für den Verein Windhorse.

Dr. Dr. Matthäus Fellinger
ist Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin an der Medizinischen Universität Wien. Er leitet derzeit die Tagesklinik für „Integrative Psychosebehandlung“ und die Forschungsgruppe "Soziale Inklusion und psychiatrische Gesundheitsversorgung". Sein Hauptanliegen ist die Verbesserung der Lebens-, Unterstützungs- und Behandlungsqualität von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen, die ein hohes Risiko für längerdauernde Einschränkungen aufweisen. Sein derzeitiger Fokus gilt hierbei Personen mit Psychoseerfahrung, körperlichen Komorbiditäten, erlebten Zwangsmaßnahmen bzw. intensiver Unterstützungsinanspruchnahme (sogenannte "heavy user"). Für ein besseres Verständnis und zur Verbesserung der Versorgung ist ihm eine trialogische Zusammenarbeit wichtig.

Wörterbuch für die heutige Sitzung
Arbeitsassistenz:
Arbeitsassistenz bedeutet, dass Menschen mit Behinderungen oder psychischer Erkrankung dabei unterstützt werden, einen Arbeitsplatz zu finden und sich in einem neuen Arbeitsplatz gut zurecht zu finden. Dafür wird oft der Begriff „Berufliche Integration“ verwendet.

Empowerment:
Empowerment bedeutet übersetzt „Selbstermächtigung“. Es geht dabei um die Stärkung von Selbstbewusstsein und von Selbstbestimmung in allen Bereichen des täglichen Lebens.

Erfahrungsexpertinnen bzw. Erfahrungsexperten:
Menschen, die eigene Erfahrung mit psychischer Erkrankung haben. Durch diese Erfahrungen sind sie selbst die Expertinnen bzw. Experten dafür, welche Formen der Unterstützung für sie hilfreich sind.

Erwachsenenvertreterinnen bzw. Erwachsenenvertreter:
Wenn jemand wichtige Entscheidungen nicht selbstständig treffen kann, ohne sich selbst zu schaden, wird vom Gericht eine Erwachsenenvertreterin bzw. ein Erwachsenenvertreter bestimmt. Es gibt verschiedene Bereiche für die eine Erwachsenenvertretung eingesetzt werden kann: „Personensorge“ (dazu gehören auch medizinische Angelegenheiten), „Vermögensangelegenheiten“ (alles rund um Geld) und „Rechtliche Angelegenheiten“. Für die Erwachsenenvertretung gibt es ein eigenes Gesetz: das Erwachsenenschutz-Gesetz.

EX-IN:
EX-IN ist ein Ausbildungsprogramm für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. Mit dieser Ausbildung ist eine Mitarbeit in psychiatrischen und psychosozialen Diensten möglich.

Menschen mit psychischen Erkrankungen/ Menschen mit psychosozialen Behinderungen/ Menschen mit psychischen Herausforderungen:
Diese Begriffe verwenden wir statt der Bezeichnung „psychisch Kranke“, weil sie weniger diskriminierend sind. Bei diesen Begriffen stehen die Menschen im Vordergrund und nicht ihre Erkrankung oder Behinderung.

Modelle für die Unterstützung und Therapie von Menschen mit psychischen Erkrankungen:
Für die Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt es außerhalb der psychiatrischen Angebote viele andere Ideen. Zum Beispiel:
· Recovery-Modell: Beim Recovery-Modell werden vorhandene Fähigkeiten der Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Gemeinsam wird an Empowerment-Faktoren gearbeitet. Das sind zum Beispiel: ein festes Fundament durch Wohnung und Grundeinkommen; unterstützende Beziehungen.
· Open Dialogue: Beim Open Dialogue wird das soziale Netzwerk eines Menschen stark in die Behandlung und Unterstützung eingebunden. Alle Schritte in der Behandlung und im Kontakt mit dem sozialen Netzwerk erfolgen gemeinsam mit den Patientinnen bzw. Patienten.
· Weglaufhaus: Ein Weglaufhaus ist ein Zufluchtsort für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die keine psychiatrische Behandlung möchten. Das einzige, das wir kennen, gibt es in Berlin.
· Soteria: Das Ziel von Soteria ist, Patientinnen bzw. Patienten mit möglichst wenig Medikamenten durch eine psychische Krise zu begleiten.
· FACT-Team: FACT-Team ist ein Konzept, dass in den Niederlanden entwickelt wurde. Es sind dabei Teams aus verschiedenen psychosozialen Berufen gemeinsam dafür zuständig, Menschen mit schwerer psychischer Erkrankung gut zu unterstützen. Übersetzt bedeutet „FACT“: Flexible aufsuchend-nachgehende gemeindenahe Behandlung

Peer:
Peer beschreibt Personen, die einen gemeinsamen Erfahrungshintergrund haben, zum Beispiel eine Behinderung oder eine psychische Erkrankung. In unserem Themen-Bereich sind damit auch Menschen gemeint, die eine Peer-Ausbildung (wie z.B. die EX-IN-Ausbildung) gemacht haben.

Persönliche Assistenz:
Persönliche Assistenz unterstützt Menschen mit Behinderungen bei all jenen Tätigkeiten, die sie aufgrund einer Behinderung nicht selbst durchführen können. Im Unterschied zu Betreuung ist im Modell der Persönlichen Assistenz immer die Person mit Behinderung selbst Auftraggeberin bzw. Auftraggeber. Persönliche Assistenz ist eine Unterstützungsform, die Selbstbestimmung sicherstellt.

Persönliches Budget:
Persönliches Budget ist eine Geldleistung. Mit diesem Geld können Menschen mit Behinderungen Unterstützungsleistungen selbst einkaufen und damit selbst über die passende Form der Unterstützung entscheiden.

Psychiaterinnen bzw. Psychiater/ Psychologinnen bzw. Psychologen/ Psychotherapeutinnen bzw. Psychotherapeuten:
Diese Bezeichnungen werden oft verwechselt. Deshalb erklären wir hier alle drei:
· Psychiaterinnen bzw. Psychiater: Ärztinnen bzw. Ärzte, die eine Fachausbildung zu psychischer Gesundheit gemacht haben. Sie dürfen Medikamente verschreiben. Manche können auch Gutachten erstellen.
· Psychologinnen bzw. Psychologen: Sie haben Psychologie studiert. Sie können Gutachten erstellen. Sie können auch psychologische Behandlung anbieten.
· Psychotherapeutinnen bzw. Psychotherapeuten: Sie haben eine Fachausbildung für Psychotherapie gemacht. Sie dürfen Psychotherapie für Menschen mit psychischen Herausforderungen anbieten.

Psychiatrie:
Psychiatrie bedeutet „Seelenheilkunde“. Psychiatrie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit dem Thema der psychischen Erkrankungen beschäftigt. In der Umgangssprache wird das Wort auch oft statt dem Wort „Psychiatrisches Krankenhaus“ verwendet.

Psychosoziale Versorgung:
Angebote, die Menschen in psychischen Notsituationen unterstützen. Gute psychosoziale Versorgung besteht aus Beratungs- und Betreuungsangeboten für verschiedenste Zielgruppen. Auch Behandlungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen gehören dazu.

Psychosoziale Barrierefreiheit:
Psychosoziale Barrierefreiheit bedeutet Barrierefreiheit für Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben. Zum Beispiel muss es für Menschen, die Medikamente nehmen, die sie müde machen, möglich sein, Behörden- oder Arzt-Termine erst am Nachmittag zu bekommen. Diese Barrieren sind oft nicht sichtbar.

Psychopharmaka:
Psychopharmaka sind Medikamente, die auf die Psyche wirken. Diese Medikamente beeinflussen die Abläufe im Gehirn. So bewirken sie eine Veränderung in der psychischen Verfassung.

Rehabilitation/ Reha:
Rehabilitation bedeutet übersetzt „Wiedereingliederung“. Reha-Maßnahmen sollen Menschen nach einer Krise dabei helfen, wieder in einen guten Alltag zu finden. Es gibt ambulante und stationäre Reha-Einrichtungen.

Psychiatrische Patientinnen- bzw. Patientenverfügung:
Mit einer psychiatrischen Patientinnen- bzw. Patientenverfügung kann man eine bestimmte medizinische Behandlung von vornherein ablehnen. Das kann auch für eine psychiatrische Behandlung gelten. Es gibt dazu in Österreich ein Gesetz.